Von April 2023 bis Juli 2023 fand die Ausstellung „Which Gender Has Care“ im D21, Leipzig statt.
Die Ausstellung folgt der Utopie (?) von Frigga Hauggs 4in1 Perspektive:
Frigga Haugs Vier-in-Einem-Perspektive ist der Versuch, eine neue, feministische Perspektive auf Arbeitszeit zu entwickeln. Sie identifiziert vier menschliche Tätigkeiten, die auf die Einzelnen in
gleichen Proportionen verteilt werden sollen:
Betätigungen
1. im Erwerbsleben
2. in der Sorge um sich selbst und andere, d. h. in der Reproduktion („Care-Arbeit“)
3. in der eigenen Entwicklung („Self-Care“)
4. in der Politik.
Dabei wird hypothetisch von einem 16-Stunden- „Arbeitstag“ ausgegangen, in dem die vier
Dimensionen des Lebens, die vier Arten von „Arbeit“, idealerweise jeweils vier Stunden Raum einnehmen sollen.
Diese Perspektive setzt eine grundlegende Veränderung der Gesellschaft – und die Überwindung des Kapitalismus voraus. In dieser veränderten Gesellschaft wäre allen, denen im Kapitalismus eine „konkret-mögliche Entwicklung ihrer Anlagen vorenthalten wird“ eine Teilhabe möglich.
In den linken Diskursen wurde ihr oft der Vorwurf gemacht, die 4in1 Perspektive sei bloße Utopie und tauge nichts für die politische Praxis.
In einer Ausstellungen und zwei Veranstaltungen wird das Projekt „Which Gender Has Care?
Ein Zyklus in vier Akten“ dem praktischen Potenzial von 4 in1 für die Künste nachgehen.
Künstler:innen / Artists Berenice Güttler, bones tan jones, Jonas Lund, Lauryn Youden,
Lê Mariables, Nadja Buttendorf, OMSK Social Club, Sebastian Körbs,
Sheila Seyfert Menzel, Suzanne Treister, Threads and Tits und hannsjana
Flyer zum Download:
230320_D21_Faltflyer_which_gender_has_care_WEB