Straßennamen sind politisch und historisch aufgeladen. Sie zeugen von politischer, sozialer und kultureller Einflussnahme im öffentlichen Raum: An der Benennung von Straßen und Plätzen lässt sich die Ehrung von Personen und Ereignissen und damit eine Geschichtspolitik ablesen. Initiativen, Medienkampagnen und aktivistische Interventionen zeigen auf, welche fehlenden Repräsentationen in der Benennung von Straßen zu erkennen sind.
An Berlins Straßennamen und den Prozessen von (Um)Benennungen werden nicht nur die wechselvolle Geschichte der Stadt mit ihren Ereignissen und politischen Umbrüchen, sondern auch der gesellschaftliche Wandel und die wechselnden Deutungshoheiten über Erinnerungskultur im öffentlichen Raum deutlich.
Der Arbeitskreis Berliner Regionalmuseen (ABR) und das Aktive Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e. V. nehmen mit dem Ausstellungsprojekt „umbenennen?! Berlins Straßennamen in Geschichte und Gegenwart“ dieses aktuelle und relevante Thema auf. Im Rahmen von 12 Ausstellungsprojekten in allen 12 Berliner Bezirken, vielseitigen Veranstaltungen in ganz Berlin sowie Partizipationsangeboten über eine Laufzeit von insgesamt 18 Monaten trägt das Projekt zur Versachlichung und Kontextualisierung der Debatten bei.
Ich darf die verbindende Kernausstellung, sowie die Ausstellung des Bezirks Tempelhof-Schöneberg kuratieren.