Die Entwicklungen im digitalen Bereich, etwa die Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR), bieten den Museen und universitären Sammlungen neue Chancen zum Umgang mit und in der Vermittlung kulturellen Erbes. VR und AR gelten, gemeinsam mit anderen Werkzeugen wie 3-D Ausdrucken, der Digitalisierung von Sammlungsbeständen und Drohnen als Möglichkeit, das kulturelle Erbe rund um den Erdball zu konservieren, zu bewahren – und es aus mehreren Perspektiven sichtbar zu machen. Damit sich das Potenzial eines offenen Museums als zukunftsfähig erweist, braucht es aber geschultes Personal und vor allem Wissen um die Möglichkeiten des Digitalen, auch um die eigene Deutungshoheit kritisch zu reflektieren, wissenschaftlich zu erfassen und zu evaluieren.
Es gibt viele Pilotprojekte, jedoch bislang keinen umfassenden Überblick über digitale Projekte in ethnologischen Sammlungen. Es wurde noch wenig erforscht, welche Chancen Digitalisierungsprozesse überhaupt für ethnologische Sammlungen bieten, aber auch, welche Voraussetzungen zunächst erfüllt sein müssten (etwa eine Definition von Begriffen wie „Shared Heritage“ oder des/der Expert_in) und welche Konsequenzen eine Umsetzung von Konzepten der „Multiperspektivität“ oder der „Teihabe“ für die Sammlungen hätten. Darüber hinaus gibt es bislang kaum Untersuchungen darüber, welche Möglichkeiten neue Technologien bieten, um mit digitalen Sammlungen umzugehen. Diese Lücken sucht das Vorhaben zu schließen.
Die Forschungsstelle für das Projekt „Revisiting Collections – Transformationen der Kulturellen Bildung am Beispiel der digitalen Vermittlung von außereuropäischen, ethnologischen Sammlungen“ wird gefördert durch das „Berliner Programm zur Förderung von Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre“ (BCP) im Rahmen des Exzellenzprojekts „DiGiTal – Digitalisierung: Gestaltung und Transformation“.
Ein internationales Symposium, „Strategien der Vermittlung in einer digitalisierten Welt„, das ich im Juni 2019 organisiere, bringt Expert_innen aus den Feldern der Kunst-und Kulturvermittlung, den Theaterwissenschaften, sowie den angewandten Wissenschaften im Einstein Center Digital Future, Berlin, zusammen, um sich den Neuen Medien aus der Perspektive der Kunst- und Kulturvermittlung anzunähern.
Das Symposium „Revisiting Collections – Strategien der Vermittlung von Tangible und Intangible Cultural Heritage.“ widmet sich exemplarisch den Feldern:
1) Digitalisierung – Herausforderungen und Chancen
1.2) Digitale Vermittlungsformen (best practice und complaints)
2.) Digitales Denken / Postkoloniales Denken
2.2.) Strukturen aufbrechen: Zukunftsvisionen
Hier ein Interview mit mir von dtcpTV zum Thema, aufgenommen auf der re:publica 2019.
Hier gehts zu meinem re:publica Vortrag.